Ajahn Khemasiri wurde 1986 in der Linie des thailändischen Mönchs Ajahn Chah ordiniert. Geboren im Jahr 1950 in Deutschland, spielten Religion und Spiritualität während seiner Kindheit und Jugend keine bedeutende Rolle, wie er erzählt. Früh engagierte er sich jedoch sozial. Auf Einladung von Freunden nahm er an einer Veranstaltung mit einem tibetischen Meister teil, der ihn so beeindruckte, dass er begann, sich intensiver mit dem Buddhismus zu beschäftigen. Sein spirituelles Zuhause fand er in der Theravada-Tradition bei seinem ersten Lehrer Ajahn Sumedho in England.
Ajahn Khemasiri erinnert sich an die Pionierzeit des Buddhismus in England und beschreibt seinen Weg vom Novizen zum Mönch. Nachdem er 1993 zum ersten Mal in die Schweiz kam, lebte er einige Jahre in Thailand und Myanmar, bevor er schliesslich ins Kloster Dhammapala in Kandersteg zog. Anfangs war er zusammen mit zwei anderen Mönchen für die Leitung des Klosters verantwortlich, von 2005 bis 2018 war er als Abt tätig und lebt nun als Abt Emeritus weiterhin dort.
Im Interview sprachen wir über das Leben als Mönch im Westen, die Bedeutung von Regeln, den Alltag ohne Geld, aber mit Steuern, Versicherungen und politischer Beteiligung. Wir thematisierten auch die Möglichkeit einer Rückkehr ins Laienleben, Zweifel und die persönliche Entwicklung von Ajahns Praxis.
Inhaltsübersicht
00:00:00 Begrüssung und Inhaltsübersicht
00:01:47 Biografie, Kindheit und Studium
00:11:08 Leben im spirituellen Vakuum
00:12:07 Kontakt mit Buddhismus
00:22:23 Spielten Drogen eine Rolle?
00:24:59 Umzug nach England
00:35:41 Laienpraktizierender im Kloster Amaravati
00:37:43 Keine Zweifel vor der vollen Ordination?
00:44:33 Reaktionen des Umfelds auf die Ordination
00:48:44 Lehrjahre, Zeit als Junior-Mönch
00:51:13 Was zeichnet die Linie von Ajahn Chah aus?
00:54:41 Reaktion auf die Robe in der Schweiz
00:57:04 Almosenrunde in Kandersteg
01:02:49 Politik, Steuern und Altersvorsorge
01:13:05 Veränderung von Ajahns Praxis über die Jahre
01:18:52 Ist Erwachen möglich?
01:24:34 Wünsche für die Zukunft